Wortschatz lebendig vermitteln: Mit der Wörtertreppe Synonyme und Wortfelder trainieren

 

Viele Wörter klingen ähnlich oder bedeuten auf den ersten Blick dasselbe – tun sie jedoch nicht. Besonders bei Verben ist das heikel, weil sich ihre Bedeutungen oft in Nuancen unterscheiden, die jedoch kommunikativ entscheidend sein können.
Unser Gehirn liebt keine Listen. Es liebt Zusammenhänge, Strukturen, Unterschiede – vor allem dann, wenn sie sichtbar, greifbar und begreifbar gemacht werden. Genau hier kommt eine Methode ins Spiel, die einfach ist, aber oft übersehen wird: die Wörtertreppe.

Was ist eine Wörtertreppe – und warum wirkt sie?

Die Idee ist simpel: Wörter, die sich in ihrer Bedeutung ähneln, werden nach ihrem Grad, ihrer Intensität oder ihrer Stärke geordnet – wie auf einer Treppe. Von ganz unten nach ganz oben.
Ein klassisches Beispiel:
flüstern – sprechen – rufen – schreien – brüllen
Je weiter oben das Wort steht, desto lauter ist es.

Was dabei im Kopf passiert, ist goldwert: Die Lernenden sortieren Begriffe visuell ein, vergleichen bewusst, diskutieren Unterschiede – und das, was vorher chaotisch war, bekommt plötzlich Struktur. Man könnte sagen: Wir geben dem Gehirn eine Landkarte für den Wortdschungel.

Ziel
Wortfamilien und Synonyme üben

Dauer
5-10 Minuten

Sozialform
Plenum

Material
keins

Es gibt besonders bei Verben viele ähnliche Wortbedeutungen, die sich am besten visuell durch Wörtertreppen darstellen lassen.

Diese Methode ist ideal für Wortfamilien, Synonyme, aber auch für Gefühlsausdrücke, Temperatur, Bewegung oder Größenvergleiche. Also z. B.:
traurig – unglücklich – verzweifelt
warm – heiß – glühend
gehen – rennen – hetzen

Wenn wir über die Wörtertreppe nachdenken, dann haben wir ein geniales Werkzeug, das die Gehirnprozesse wunderbar unterstützt. Und genau darum geht es: Sprache sichtbar zu machen. Zu verstehen, wie Wörter miteinander verknüpft sind, wie sie auf einer „Skala“ liegen, das hilft nicht nur beim Vokabellernen, sondern auch beim tieferen Verständnis der Sprache.

Aber – und hier kommt der Knackpunkt – wie bei jedem Lernprozess: Weniger ist oft mehr! Sie kennen das sicher: Wenn wir zu viele Wörter gleichzeitig behandeln, wird es schnell unübersichtlich. Klar, man könnte 10 Synonyme auf einmal durchgehen. Aber macht das wirklich Sinn? Ist das nicht eine „Vokabelschlacht“, die wir doch vermeiden wollen? Genau! Und deshalb: Langsam und fokussiert anfangen – dann bauen wir die Treppe Stück für Stück auf.

Es ist wie bei einer echten Treppe: Wenn ein Schritt nicht stabil ist, fällt der nächste zusammen. Und so ist es auch beim Wortschatz – wenn ein Wort nicht verstanden wird, kann man es mit einem anderen nicht richtig vergleichen. Also: Zuerst das eine Wort fest verankern, dann kommen die anderen. Das Gehirn wird es uns danken.

Und hier liegt die Schönheit der Methode: Sie ist strukturiert, visuell und vernetzt. Sie hilft den Lernenden, Bedeutungsnuancen zu verstehen – die feinen Unterschiede, die Sprache so lebendig machen. Aber sie hilft auch dabei, Ordnung ins Chaos der Synonyme zu bringen. Es wird nicht mehr durcheinander geworfen, was zusammengehört, sondern alles bekommt seinen Platz.

In diesem Sinne: Führen Sie Ihre Lernenden Schritt für Schritt. Machen Sie die Sprache sichtbar, nehmen Sie sich Zeit und setzen Sie gezielt die Wörtertreppe ein. Ihre Schüler werden es lieben – und Sie werden sehen: Mit dieser Methode sind sie nicht nur sprachlich fitter, sondern verstehen auch die Feinheiten der deutschen Sprache viel besser.

Laden Sie sich jetzt das praktische Wörtertreppe-PDF herunter und nutzen Sie diese effektive Methode, um Synonyme, Wortfamilien und Bedeutungsnuancen mit Ihren Lernenden zu üben! Einfach herunterladen, ausdrucken und sofort im Unterricht anwenden.

„Die Wörtertreppe“ ist nur eine von vielen kreativen Methoden, um Sprachkompetenz zu fördern und Sprachbarrieren zu überwinden. Wenn Sie auf der Suche nach weiteren innovativen Ansätzen sind, um Ihre Lernenden zu motivieren und zu inspirieren, werfen Sie doch mal einen Blick auf theaterpädagogische Spiele für den Unterricht. Diese bieten eine wunderbare Möglichkeit, Sprache spielerisch und lebendig zu erleben, sodass der Wortschatz nicht nur im Kopf bleibt, sondern auch im Körper.

Wenn Sie zudem nach einem tieferen Verständnis für gehirn-gerechtes Lernen suchen, könnte das Buch „Fremdsprache in Bewegung“ ein echter Augenöffner sein. Es zeigt, wie Bewegung im Lernprozess nicht nur das Gedächtnis aktiviert, sondern auch das gesamte Lernumfeld stimuliert – eine ideale Ergänzung zu der Wörtertreppe.

Oder wie wäre es mit einer kreativen Methode wie dem Malen statt Vergessen? Diese Herangehensweise verbindet Kunst und Sprache auf eine so tiefgehende Weise, dass sich Vokabeln und Redewendungen wie von selbst einprägen. Es ist eine wunderbare Ergänzung zu anderen spielerischen Lernmethoden, um den Wortschatz nachhaltig zu verankern.

 

 Über den Blog

Der Blog ist als daf-daz-didaktik-blog 2015 aus der leidenschaftlichen Idee entstanden, Material und Methoden zu teilen, um gemeinsam besseren Unterricht machen zu können. Noch immer finde ich das einen wunderbaren Gedanken, denn was bin ich allein und was sind wir alle zusammen!

Mein Name ist Claudia Böschel und ich poste hier regelmäßig und freue mich, auch Ihre Ideen und Arbeitsblätter mit aufzunehmen. Schreiben Sie mir dazu gerne: info@variadu.de

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