Manchmal spürst du im Raum diese zähe Ruhe. Alle sind da, aber keiner so richtig wach. Gerade im Sprachtraining oder Coaching wünschst du dir dann etwas, das sofort zieht – ohne Materialkoffer, ohne großes Erklären.
Für genau solche Momente gibt es „Komm zusammen“, eine Aktivierungsübung, die leicht beginnt und sofort Wärme und Wachheit in den Raum bringt.
Warum „Komm zusammen“ so gut funktioniert
Sobald Menschen Buchstaben oder Silben am Körper tragen, passiert etwas Überraschendes.
Sie bewegen sich, schauen sich an, murmeln erste Wörter, lachen – und schon beginnt ein leichter Austausch. Im Sprachunterricht stärkt das Schriftbilder und Wortschatz. Im Coaching lockert es festgefahrene Gedanken. In Teams öffnet es die Tür für kurze, klare Kommunikation.
So läuft „Komm zusammen“ ab
Du gibst jeder Person einen großen Buchstaben oder eine Silbe.
Sie werden sichtbar an die Kleidung geheftet.
Dann bewegt sich die Gruppe frei im Raum – ohne Ziel, ohne Wettbewerb.
Wer ein Wort entdeckt, ruft es dir zu oder merkt es sich.
Du hältst die Wörter fest oder lässt sie später gemeinsam sammeln.
So entsteht ein kleines Wortschatzspiel, bei dem die Gruppe fast wie nebenbei in Schwung kommt.
Was die Übung in Gruppen bewirkt
Lehrkräfte berichten, dass selbst stille Teilnehmende plötzlich mutig Wörter ausprobieren.
Trainer*innen nutzen die Methode als Warm-up, das Teams wach macht, ohne peinlich oder überdreht zu wirken.
Coaches schätzen die Lockerheit: Wenn Bewegung da ist, rutscht das Denken oft nach.
„Komm zusammen“ hilft bei:
Alphabetisierung,
Wortschatzarbeit,
Aktivierung in Trainings,
leichtem Einstieg in Coachingrunden,
Kreativem Denken ohne Leistungsdruck.
Eine kleine Idee mit erstaunlicher Wirkung.
Zwei Varianten, die Schwung bringen
1. Mit Silben arbeiten
Perfekt für Gruppen, die schon vertrauter mit Sprache sind.
Silben lassen sich schneller kombinieren, und die Wörter werden bunter.
2. Oberbegriffe als „Aufgabe“
Jede Person trägt z. B. einen Begriff wie Obst.
Jetzt sucht ihr passende Wörter – erst zweisilbig, dann dreisilbig, dann länger.
Beispiel:
Nuss – Ap-fel – Ba-na-ne – Früch-te-sa-lat – Ban-a-nen-scha-le
Diese Steigerung macht das Ganze zu einem echten Wortschatzspiel, das auch Erwachsene mögen.
Wenn jemand nicht gleich loslegt
Das passiert öfter, vor allem in neuen Gruppen.
Ein kurzer Satz reicht:
„Sag’s einfach laut – wir feilen gemeinsam weiter.“
Mehr brauchen die meisten nicht, denn das Ziel ist nicht, perfekte Wörter zu liefern,
sondern mutig zu probieren.
Für deinen nächsten Kurs, dein Team oder deine Coachingrunde
Nimm ein paar Papierstreifen, schreib Buchstaben drauf, hefte sie an – und lass die Gruppe laufen. Der Raum füllt sich ganz von selbst mit Ideen, Lachen und neuen Wörtern. Eine kleine Übung, die erstaunlich viel kann.
Das kostenlose PDF zu Komm zusammen bekommst du hier.
Mehr Ideen für deinen Unterricht und deine Gruppen
Wenn du gern mit Material arbeitest, das sofort läuft, könnte das für dich spannend sein:
DaF-Spiele: Spielbrettvorlagen A1
Einfach ausgelegt, schon spielt die Gruppe. Wörter anhören per QR-Code, lachen, lernen, aktiv sein – und du hast den Kopf frei für einzelne Fragen.
So entsteht leichter Unterricht, der alle mitnimmt. Das Buch findest du hier.
Theatermethoden im Deutschunterricht
Kurze Methoden, die Bewegung, Kreativität und klare Kommunikation ins Lernen bringen – für jede Altersgruppe gut machbar. Hier geht es zu den Spielen.
Das Was findest du dort.
Das Wie gibt’s bei mir: www.claudia-boeschel.de
Bild: Getty Images






