Mini-Pausen im Unterricht: 5 Methoden für mehr Lernerfolg

Was mich ein Sommertag am See über guten Unterricht gelehrt hat

Und warum auch Lehrkräfte Pausen brauchen, um besser zu unterrichten

Immer weiter funktionieren – auch im Sommer?

„Ich sollte mal neue Materialien sammeln.“
„Ich müsste mich doch wenigstens ein bisschen vorbereiten.“
„Die anderen sind bestimmt schon wieder produktiv…“

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Gerade im Sommer, wenn der Schulstress eigentlich nachlässt, überfällt viele Lehrkräfte ein unangenehmes Gefühl: das schlechte Gewissen.
Denn anstatt die freie Zeit wirklich zu genießen, kreist der Kopf weiter um Unterricht, Planung und Leistung.

Das Ergebnis: Ein innerer Spagat zwischen Erholung und Anspruch. Zwischen Ruhe und Pflichtgefühl. Zwischen „Ich darf Pause machen“ und „Ich müsste eigentlich…“

Der Perspektivwechsel kam im Liegestuhl

Ich saß an einem dieser heißen Tage am See. Die Füße im Wasser, das Handy aus. Kein Kurs, kein Plan, kein To-do. Nur ich, ein Notizbuch – und das seltene Gefühl, einfach mal nichts „leisten“ zu müssen.

Und genau da kam ein Gedanke, der sich leise, aber hartnäckig festgesetzt hat:

„Wie oft gönne ich eigentlich meinen Lernenden echte Denkpausen?“

Ich meine nicht: „Jetzt macht mal die Übung alleine.“
Sondern: methodisch eingeplante, bewusste Momente der Stille, der Selbstwahrnehmung, des Nachdenkens.

Momente, in denen nicht gesprochen, sondern gespürt wird.
Nicht gearbeitet, sondern verarbeitet wird.

Warum Pausen im Unterricht mehr sind als Zeitfüller

Die moderne Lerntheorie zeigt klar: Lernen braucht Anschluss, Emotion und Pausen.

Denn Informationen, die ununterbrochen aufeinanderfolgen, verpuffen schnell. Unser Gehirn braucht Verarbeitungszeit, um Wissen zu verankern.

Menschen lernen besser, wenn Informationen anknüpfen können, emotional verankert sind und nicht im Dauerbeschuss kommen.

Deshalb sind Denkpausen, Reflexionsräume und kleine Momente des Innehaltens keine Lückenfüller. Sie sind die Kleber, die Wissen festhalten,  der Lernstoff bleibt besser haften, wenn wir ihm Zeit zum Sackenlassen geben.

Und wir als Lehrkräfte?

Auch wir brauchen diese Momente. Nicht nur für unsere eigene Erholung, sondern auch, um achtsamer, klarer und präsenter unterrichten zu können.

Wenn Didaktik auf Neurowissenschaft trifft

Die neurodidaktische Forschung ist eindeutig:

Ohne Pause keine Integration, ohne Integration kein nachhaltiges Lernen.

Es geht nicht um große Methodenrevolutionen, sondern um kleine, gezielte Interventionen:

  • ein „Nachhall-Moment“ nach intensiven Phasen

  • eine stille Beobachtungsaufgabe, bevor diskutiert wird

  • ein offener Reflexionsimpuls, der nicht sofort bewertet wird

Diese „Zwischenräume“ schaffen Tiefe und sind oft der Schlüssel zu echtem Verstehen.

Mini-Sommer-Workbook zum Ausprobieren

Aus meinem Tag am See ist mehr entstanden als nur ein Gedanke.
Ich habe dir ein kleines PDF zusammengestellt: Mini-Pausen im Unterricht – 5 Methoden für mehr Lernerfolg“

Darin finden Sie:

  • wissenschaftlich fundierte Impulse
  • direkt umsetzbare Methoden für den Unterricht
  • Reflexionsfragen für dich als Lehrkraft

Perfekt für den Wiedereinstieg nach den Ferien – und für mehr Leichtigkeit im Alltag.

Hier kostenlos herunterladen.

Und jetzt Sie!

Wann haben Sie sich das letzte Mal eine echte Pause gegönnt?
Im Unterricht? In Ihrem Alltag?

Pausen im Unterricht sind wichtig – aber wie gelingt eigentlich die Pause im Leben?
Gerade jetzt spüren viele Lehrkräfte, wie tief die Erschöpfung sitzt. In einem ehrlichen Gespräch mit Dr. Marzieh Shafiee Hajiabad spreche ich über Wege aus dem Dauerstress, über mentale Kraftquellen und stille Lichtblicke im Lehreralltag.

Zum Video geht es hier.

Und wenn Sie Ihre Teilnehmenden nicht nur entlasten, sondern auch neu aktivieren wollen?
Dann werfen Sie unbedingt einen Blick in mein Buch „Intuitives Malen: Kreative Impulse für Unterricht, Seminare & Gruppenprozesse“.
Es zeigt Ihnen, wie Sie mit einfachen, visuellen Übungen Motivation, Konzentration und Reflexion fördern – ganz ohne Druck und ohne Vorkenntnisse.
Neugierig? Hier geht’s zur Leseprobe (PDF).

Bild für canva: Gettyimages

 

 Über den Blog

Der Blog ist als daf-daz-didaktik-blog 2015 aus der leidenschaftlichen Idee entstanden, Material und Methoden zu teilen, um gemeinsam besseren Unterricht machen zu können. Noch immer finde ich das einen wunderbaren Gedanken, denn was bin ich allein und was sind wir alle zusammen!

Mein Name ist Claudia Böschel und ich poste hier regelmäßig und freue mich, auch Ihre Ideen und Arbeitsblätter mit aufzunehmen. Schreiben Sie mir dazu gerne: info@variadu.de

Social Media Kanäle:

Letzte Beiträge

Blog Abonnieren

EINEN ALPHAKURS STARTEN

Seit Jahren gebe ich die BAMF-Zusatzqualifizierung für Alphabetisierung und das, was mich da immer alle Dozent:innen fragen ist:  „Können Sie uns die erste Woche exemplarisch mal zeigen?“ Konkret werden, sich einen genauen Ablauf vorstellen können – all das ist so wichtig, für einen erfolgreichen Einstieg und wie oft fehlt explizit dafür in Fortbildungen die Zeit. Hier haben wir sie und wir gehen genau darauf ein, was in den ersten
Stunden und Tagen  sinnvoll ist und was man eher vermeiden sollte.

Das lernen Sie im Modul
+ Tipps für die Vorbereitung auf einen Alphabetisierungskurs
+ Arbeit mit dem eigenen Namen
+ Erstes Testen der individuellen Fähigkeiten
+ Hintergrundwissen zu möglichen Stolperfallen
+ Methodeneinführung zur Ritualisierung des Unterrichts

Termin: 10.04.2025, 19:00 – 20:00 bzw. 21:00 Uhr, online live auf Zoom