Bilderspiel für Gedächtnistraining

 

 
 
 

„Was fehlt?“: ein Bilderspiel für Gedächtnistraining

Herausforderungen im Wortschatztraining und Gedächtnisbildung

Sie kennen das sicher:  Der Wortschatz der TN wächst nur langsam, und das klassische Vokabelpauken stößt schnell auf Frustration und Langeweile. Gleichzeitig fällt es den TN schwer, sich das Gelernte langfristig zu merken.  Besonders in Klassen, in denen unterschiedliche Lernniveaus aufeinandertreffen, kann es schwierig sein, alle TN gleichermaßen zu motivieren und zu fördern. Die klassische Methode des Vokabelpaukens wird zudem oft als monoton und wenig effektiv wahrgenommen, was die Bereitschaft der TN, sich intensiv mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen, weiter reduziert.

Zusätzlich stellt die Gedächtnisleistung eine zentrale Herausforderung im Lernprozess dar. Viele TN haben Schwierigkeiten, sich neue Informationen langfristig zu merken und diese bei Bedarf abzurufen. Dies kann dazu führen, dass selbst gut verstandene Inhalte schnell wieder vergessen werden. Die Folge ist eine mangelhafte Verankerung des Gelernten im Langzeitgedächtnis, was den Lernerfolg insgesamt beeinträchtigt.

Das Spiel „Was fehlt?“ als didaktisches Werkzeug

Das Spiel „Was fehlt?“  ist ein einfaches, aber äußerst wirkungsvolles Tool, um sowohl den Wortschatz als auch das Gedächtnis der Schüler zu trainieren. Die Methode basiert auf dem Prinzip des „Retrieval Practice“ – einer Lerntechnik, bei der das Abrufen von Informationen aus dem Gedächtnis geübt wird. Diese Technik hat sich als äußerst effektiv erwiesen, um das Langzeitgedächtnis zu stärken und den Abruf von Wissen zu erleichtern.

Das Spiel dauert etwa 15 Minuten und erfordert eine Sammlung von Bildern, die einem bestimmten Thema zugeordnet sind. Die Schüler werden in zwei Gruppen eingeteilt und die Bilder spielen dabei eine zentrale Rolle. Im Verlauf des Spiels gibt es Aufgaben, bei denen Konzentration und ein gutes Gedächtnis gefragt sind.

Das Gedächtnis und die Rolle von Spielen im Lernprozess

Die kognitive Psychologie hat sich intensiv mit der Funktionsweise des Gedächtnisses und den besten Methoden zu seiner Stärkung beschäftigt. Die Arbeit von Hermann Ebbinghaus, einem der Pioniere der Gedächtnisforschung, hat gezeigt, dass wiederholtes Abrufen von Informationen – eine Technik, die im Spiel „Was fehlt?“ zentral ist – eine der effektivsten Methoden zur Verbesserung des Langzeitgedächtnisses ist. Ebbinghaus führte Experimente durch, die zeigten, dass das Gedächtnis durch gezieltes Wiederholen und Abrufen von Informationen gestärkt wird, was die Grundlage für die Anwendung dieser Techniken im Unterricht bildet.

Zudem wird das Spiel „Was fehlt?“ durch die Theorie des „Multisensory Learning“ gestützt. Diese Theorie besagt, dass das Lernen durch die Nutzung mehrerer Sinne (hier visuelle und kognitive Fähigkeiten) effektiver ist, da verschiedene Bereiche des Gehirns aktiviert werden, was die Verknüpfung von Informationen und deren Abruf erleichtert. Indem die TN im Spiel sowohl ihre visuelle Wahrnehmung als auch ihr Gedächtnis nutzen, wird das Gelernte tief verankert.

Vorteile des Bilderspiels „Was fehlt?“ für den Unterricht

  1. Erweiterung des Wortschatzes: Durch das wiederholte Anschauen und Abrufen von Bildern wird der Wortschatz spielerisch und effektiv erweitert. Die TN setzen sich intensiv mit den neuen Vokabeln auseinander und verankern sie dadurch besser im Gedächtnis.

  2. Stärkung der Gedächtnisleistung: Das Spiel trainiert die Fähigkeit, sich visuelle Informationen einzuprägen und gezielt abzurufen. Dieser Prozess stärkt das Langzeitgedächtnis und verbessert die Fähigkeit der TN sich an Gelerntes zu erinnern.

  3. Förderung der Konzentration: Da die TN während des Spiels ihre volle Aufmerksamkeit auf die Bilder richten müssen, fördert das Spiel ihre Konzentrationsfähigkeit. Diese gesteigerte Aufmerksamkeit führt zu besseren Lernergebnissen und hilft den TN, fokussierter zu arbeiten.

  4. Steigerung der Motivation: Der spielerische Ansatz des Spiels „Was fehlt?“ motiviert die TN und fördert eine positive Lernatmosphäre. Durch die aktive Einbindung und den Wettbewerb wird das Lernen zu einer spannenden Herausforderung, die die TN gerne annehmen.

Didaktische Studien und praktische Erfahrungen

Die Wirksamkeit von „Retrieval Practice“ und „Multisensory Learning“ ist in zahlreichen Studien belegt. Zum Beispiel hat die Forschung gezeigt, dass Schüler, die regelmäßig mit Abrufübungen wie im Spiel „Was fehlt?“ trainieren, bessere Gedächtnisleistungen und eine größere Lernmotivation aufweisen. Diese Techniken sind nicht nur theoretisch fundiert, sondern haben sich auch in der Praxis bewährt.

Lehrer, die das Spiel „Was fehlt?“ in ihrem Unterricht eingesetzt haben, berichten von einer deutlichen Steigerung der Lernbereitschaft und -freude ihrer Schüler:innen. Die Kombination aus kognitiver Herausforderung und Spaß führt zu einer tieferen Verankerung des Gelernten und einem nachhaltigeren Lernerfolg.

Setzen Sie das Bilderspiel für Gedächtnistraining „Was fehlt?“ im Unterricht ein!

Integrieren Sie das Spiel „Was fehlt?“ in Ihren Unterricht und nutzen Sie die positiven Effekte dieser Methode für Ihre TN. Es ist flexibel einsetzbar, erfordert nur wenig Vorbereitung und kann an verschiedene Themenbereiche angepasst werden. Ob zur Festigung des Wortschatzes oder zur Stärkung des Gedächtnisses – das Spiel bietet vielfältige Möglichkeiten und sorgt für Abwechslung und Freude am Lernen.

Jetzt ausprobieren!

Laden Sie die Anleitung zum Spiel „Was fehlt?“ herunter, sehen Sie sich das Video an  und probieren Sie es in Ihrem nächsten Unterricht aus! Stärken Sie den Wortschatz, das Gedächtnis und die Konzentration Ihrer TN. Machen Sie das Lernen zu einem spannenden und effektiven Erlebnis.

 
 

Die Anleitung als PDF finden Sie hier.

 

Warum das Spielen so wichtig für die Entwicklung und das Lernen ist, können Sie in diesem Blogbeitrag nachlesen.

Eine Videoreihe, wie Theater im Deutschunterricht kreativ eingesetzt werden kann, findest du hier.

Wenn Sie nach weiteren kreativen Spielideen suchen, finden Sie in diesem Buch  eine Fülle von Anregungen.

 

Bild für Canva GettyImage.

 

 

 Über den Blog

Der Blog ist als daf-daz-didaktik-blog 2015 aus der leidenschaftlichen Idee entstanden, Material und Methoden zu teilen, um gemeinsam besseren Unterricht machen zu können. Noch immer finde ich das einen wunderbaren Gedanken, denn was bin ich allein und was sind wir alle zusammen!

Mein Name ist Claudia Böschel und ich poste hier regelmäßig und freue mich, auch Ihre Ideen und Arbeitsblätter mit aufzunehmen. Schreiben Sie mir dazu gerne: info@variadu.de

Social Media Kanäle:

Letzte Beiträge

Blog Abonnieren